Familienausflug 2013

Der verschwundene Stock

Es war in der Zeit der fröhlichen Tage – die fünfte Jahreszeit. Die Damen trugen weite Röcke, herrliche Schuten und Hüte, die Männer elegante Fräcke und edle Zylinder. Dazu trug der Herr natürlich seinen Spazierstock. Es gab schlichte Stöcke aus einfachem Holz und es gab aufwendige Stöcke aus edlem Holz. Es gab Stöcke mit Metallknauf, mit Elfenbeinknauf, mit Holzknauf. Lange, kurze, dicke, dünne…… Auch der Brunnenherr aus der Florengasse hatte natürlich seinen ganz speziellen Spazierstock, auf den er sehr, sehr stolz war. 

Nun begab es sich, dass der alljährliche Schleich der Biedermeierherren anstand. Die Stadt war angefüllt mit bunt gekleideten Menschen aus der Umgebung. Duftende Zapfanlagen, feinste Schnäpse und ebenso gut gekleideten Herren warteten auf den Brunnenherren in der Stadt. Der Brunnenherr legte seinen Sonntagsfrack an, setzte seinen Zylinder auf den Kopf, zog seine Handschuhe an und nahm seinen Stock - seinen Lieblingsstock. Ein wertvolles Utensil, welches er für ein Jahr, als Zeichen seiner Herrschaft erhalten hatte. So verließ er das Haus, um am Treiben in der Stadt teilzunehmen.

Natürlich zog ein solcher Abend auch die ein oder andere dunkle Gestalt an. Dementsprechend waren der am meist gefürchtete Räuber und einige seiner Bandenmitglieder ebenfalls in Fulda unterwegs, um den einen oder anderen Herren von einigen Thalern zu befreien. Um schnell zum Treffpunkt zu kommen, ging der Brunnenherr durch die Ohm, als ihm plötzlich der Weg versperrt wurde.

„Na“, fragte die dunkle Gestalt. „Wohin so eilig, der Herr?“ „Ich folge einer Einladung in den Gasthof zur Windmühle und nun lasst mich vorbei!“, antwortete der Brunnenherr barsch und wollte weiter.  „Nicht so schnell, Kamerad“, erwiderte die Gestalt. „Was willst du denn dort?“ Entnervt antwortete der Brunnenherr: „Ich treffe mich dort mit  galanten Herren. Und nun, lasst mich vorüber. Wenn ihr Geld sucht, ich habe keines bei mir.“ Der Räuber schüttelte ungläubig den Kopf: „Kein Geld? – Nun, dann nehme ich mir den Stock als Wegzoll.“ Mit einem kurzen Riss hatte der Räuber den Stock in seiner Hand.„Nein! – Den nehmt ihr nicht!“, brüllte der Brunnenherr. Gerade, als er zu einem Fausthieb ausholen wollte, bemerkte er das kalte Metall eines Pistolenlaufs an seiner Schläfe. „Bleibt ruhig. Zwingt mich nicht, meinem Namen alle Ehre zu machen und euch das Genick zu brechen.“Da wusste der Brunnenherr, wen er gerade vor sich hatte, den Posträuber vom Rabenthal.Er wusste im gleichen Augenblick auch, dass es keinen Sinn machen würde, sich gegen diesen Räuber zur Wehr zu setzten. „Nun gut! Ihr behaltet den Stock und lasst mich dafür aber am Leben…“.Da der Räuber kein allzu großer Unmensch war, nickte er kurz und entfernte sich mit der Pistole in der einen Hand und dem neuen Stock in der anderen Hand. Der Brunnenherr war froh, sein Leben zu haben. Immer noch zitternd ging er in Richtung Windmühle weiter. Nach einer Weile des Ärgers hatte er einen Entschluss gefasst: Er wollte seinen Stock wieder haben! Die große Frage lautete nur: Wie?

Er versammelte seine Ratsherren um sich herum. „Wie komme ich wieder an meinen Lieblingsstock?“ Ein Ratsherr des Brunnenherrn wusste Rat. Da er die Räuber seit langer Zeit kannte, war ihm bekannt, wo ungefähr das Lager, das Versteck von den Räubern sein musste. Im großen, tiefen, unheimlichen Wald bei Kleinlüder! Aber, erst musste der Winter vorbei sein, um im tiefen Wald auf die Räuber Jagd zu machen.  Nun, der Winter ist vorbei und der Brunnenherr hat uns um Hilfe gebeten, ihm bei der gefährlichen Suche nach seinem Stock zu helfen. Da wir ihn nicht im Stich lassen können und der Wald bei Kleinlüder recht groß ist, brauchen  wir ganz viele Helfer – Männer, Frauen und Kinder, die bei diesem Abenteuer dabei sind. 

So lasst uns am 4. Mai 2013 gemeinsam dem Brunnenherrn zur Seite stehen und auf Räuberjagd gehen. Wir treffen uns um 13:00 Uhr auf dem Parkplatz zur Hessenmühle. Wir sind ganz sicher vor der Dunkelheit (gegen 17:00 Uhr) zurück und müssen nicht mehr als ungefähr 5 km laufen. Falls wir eventuell vor den Räubern fliehen müssen, sind feste Schuhe ein unbedingtes MUSS. Wer sich nach der Räuberjagd noch etwas ausruhen und stärken möchte, findet in der Hessenmühle einen Platz und kann nach Herzenslust und eigenen Talern noch etwas Zeit verbringen.

Für eine kurze Rückmeldung an eines der Vorstandsmitglieder, wer an dem Ausflug teilnimmt, schon jetzt herzlichen Dank! Wir freuen uns auf euch.

Mit einem dreifachen Good Bomb

Raeubergruppe