Prunksitzung 2014

Brunnenpaar bläst zum Halali
Tolle Stimmung beim Auftakt der Sitzungsfastnacht im Parkhotel Kolpinghaus
Sensationelle Stimmung, begeisternde Darbietungen und das alles schon auf der ersten von vier Sitzungen der Brunnenzeche. Wieder waren sich alle Gäste der Veranstaltung einig, so schön wie bei der Brunnenzeche kann es woanders gar nicht sein. Es ist ja auch kein Wunder, hat doch die Brunnenzeche  schon 80 Jahre Zeit zum Üben hinter sich. Mit einem kleinen Abriss dieser 80 Jahre begann auch der Vorspann zur Sitzung, bei dem Christian Vogel Ereignisse und Figuren des Vereins Revue passieren ließ.  Unmittelbar nach dem Einmarsch und der Begrüßung durch die Bürgermeisterin (Elisabeth Schröder) bestand auch das amtierende Brunnenpaar, Astrid und Stefan vom fröhlichen Jagen die Feuerprobe auf den Brettern, die auch für die Narren die Welt bedeuten.  
Mit launigen Worten und in bestem Jägerlatein verriet der Brunnenherr, wie er zu der Ehre seines Amtes kam. Nach dem Ehrenmarsch des Musikvereins Niesig, der unter der Leitung von Rene´ Wilhelm aufspielte, und dem Ausmarsch aller Garden, war es Zeit für die Kleinsten im Verein, die Lollypops. Gemeinsam mit ihren (völlig zu unrecht als Drohnen diffamierten) Trainerinnen Biggi Fricke und Steffi Stolz eroberten die kleinen Bienchen mit dem Welthit von der Biene Maja die Bühne und die Herzen der Zuschauer. Da schmolz nicht nur das Herz von Oma Fine (Michael Vogel), die wieder mit ihren herausragenden Überleitungen allein den Eintrittspreis für die Sitzung Wert war.  Ganz auf das Motto des Brunnenpaares "eingeschossen" hatte sich Rolf Cammerer, der mit seinem Protokoll, das er aus dem Hochsitz vortrug, schon zu früher Stunde zu begeistern wusste. Wieder gelang es ihm trefflich großes Weltgeschehen und Fulder Ereignisse zu persiflieren und auf den Punkt zu bringen und ganz nebenbei Herrn Dippel das Halali zu blasen. Nach dieser Gedankenakrobatik hatten sich die Zuschauer wieder einen Leckerbissen fürs Auge verdient, der in Gestalt der Juniorengarde auch prompt geliefert wurde.  Unter der Leitung von Alexandra Darnieder-Jasching und Carmen Vasikonis zeigten bereits die kleinen Gardemädchen, dass bei der Brunnenzeche der Gardetanz zu Hause ist. Aber nicht nur der tänzerische Nachwuchs wird bei der Brunnenzeche gepflegt. Auch die Königsdisziplin der Foaset, die Büttenrede braucht Nachwuchs. In dem kleinen Fips (Tom Seifert) wurde dieser wohl gefunden. Mit seiner frei vorgetragenen Rede begeisterte er das Publikum und erntete reichlich Applaus. Am anderen Ende der Altersskala bewiesen die Tanzweiber einmal mehr, dass mit 66 noch lange nicht Schluss sein muss. Zumindest vertanzten sie diesen von Udo Jürgens stammenden und Marius Wollscheid live gesungenen Titel , auch wenn sie dieses Alter lange noch nicht erreicht oder zumindest viel jünger aussehen.  Schon im jungen Alter ein alter Hase auf der Bühne, diese Beschreibung passt auf Kathi Süssemilch, die den ultimativen Wiesenvergleich zwischen Fulda und München zum Thema ihrer Büttenrede machte und im Handumdrehen das hervorragende Publikum auf ihrer Seite hatte. Eine märchenhafte Atmosphäre zauberte Babsi Martinez mit den Heihüppern, die als Trolle und Elfen kostümiert waren, auf die Bühne, bevor die Zuschauer ein erstes musikalisches Highlight genießen konnten. Eine tolle Show mit neuen Hits und alten Gassenhauern brachte den Saal in Wallung. Ob Susi Süssemilch als Kräutertrude, die keine Schokolade sondern lieber Männer mag oder das Lied von der Mühle, die in der Stadt steht, die Gruppe unter der Leitung von Klaus Möller hatte für jeden Geschmack ein Liedchen parat. Exzellent besonders auch die Stimme unseres neuen Ortsdieners Martin Kessler, der mit seinen Soli brillierte. Auch immer dabei Vizebürgermeister Bernd Fricke. Mit viel Musik ging es auch nach einer kurzen Pause  im Programm weiter. Schon legendär sind die Musikshows des Musikvereins Niesig. In diesem Jahr stellte die Truppe um den Vorsitzenden Jürgen Süssemilch unter Beweis, dass Heino nicht nur Ramstein kann, sondern Niesig auch Heino. Das Ganze gepaart mit altem Fulder und Rhöner Liedgut ergab eine Mischung, die den Saal in kürzester Zeit in Wallung brachte. Ein extra großes Lob an (Ersatz-)Heino Volker Schmitt, der nicht nur optisch dicht an der Vorlage war. Showtanz, tolle Kostüme und Spaß auf der Bühne und im Verein, das passt wohl nirgends so gut zusammen wie bei den Schnurrbezeln der Brunnenzeche. Zwar nicht mehr verdächtig selbst zum  jungen Gemüse zu gehören, stellten sie dieses jedoch in ihrem Tanz auf unnachahmliche Art und Weise frisch und lecker dar. Selbst eingefleischte Fulder Solperesser spielten kurz mit dem Gedanken zum Vegetarier zu mutieren. Nur gut, dass die Schnurrbezel nicht den letzen Programmpunkt darstellten und diese für einen Fulder eher unüblichen Gedanken schnell durch die nächste Büttenrede vertrieben wurden. Wie im letzen Jahr, ließ Marko Ortenzi den Dummpfaff wieder fliegen. Nicht so weit, aber zu seinem Freund dem Baum, mit dem er wieder die Fulder Ereignisse des letzten Jahres austauschte. Ob von der Soko Pferdeäppel oder Dippels Drohnenflügen die Rede war, gebannt lauschte das phantastische und niveauvolle Premierenpublikum auch zur fortgeschrittenen Stunde den leisen Tönen des Dummpfaffs und dem tiefen Brummen des Baumes. Eine Belohnung für dieses Publikum hatte die Seniorentanzgarde parat. 28 Mädchenbeine, die nicht nur in tollen Uniformen stecken sondern den Gardetanz beherrschen wie keine zweite Garde in und um Fulda herum. Die Mädels zeigten einmal mehr, wofür die Brunnenzeche schon immer steht. Gardetanz auf höchstem Niveau. Mit Standing Ovations belohnte der Saal die Gardemädels um die mittanzende Trainerin Jennifer Weber, die ihre Herkunft aus einer der ältesten  Foaset-Dynastien Fuldas nicht verbergen kann. Aus eben dieser Dynastie stammt auch der Büttenredner der Extraklasse, der es ohne Probleme noch nach 0.00 Uhr schafft einen Saal mit seinem Vortrag zu fesseln und von den Sitzen zu reißen. Bernd Weber, inzwischen nicht nur im wahren Leben Rentner, sondern auch als solcher bei der Brunnenzeche in der Bütt. Den musikalischen Abschluss der Prunksitzung und die Überleitung in das große Finale gestalteten die Steckemusiker, zu denen neben Sven Fricke und Christian Vogel auch die unnachahmliche Oma Fine (Michael Vogel) zählt.  Neben vielen kleinen Liedchen, die bereits nach  zwei, drei angeschlagenen Takten  vom Publikum aufgegriffen und mitgesungen wurden, gehören inzwischen auch wahre Hymnen wie "Du bist Fulda" zum Repertoire der Truppe. Mit der Gewissheit, dass wohl alle Gäste auch im kommenden Jahr wieder versuchen werden eine Karte für eine der vier Prunksitzungen zu ergattern, verabschiedeten sich die Aktiven der Brunnenzeche von ihrem gut gelaunten Publikum, das im Anschluss der Sitzung noch reichlich von der Möglichkeit Gebrauch machte, das Tanzbein zu schwingen.

     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
Mehr von den Sitzungen der Brunnenzeche in der Fuldaer Zeitung    und  Osthessen-Zeitung